Artikel aus ZEIT Online
Die Gebärde für das Wort "Lachen" könnte auch bald schon für Armin Laschet gelten. © ze.tt / Elif Küçük
~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~ wollen und müssen oder wollen müssen ~ * ~ * ~ * ~ * ~ * ~
Artikel aus ZEIT Online
Die Gebärde für das Wort "Lachen" könnte auch bald schon für Armin Laschet gelten. © ze.tt / Elif Küçük
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Jessica Bruder
Interview aus SPIEGEL Kultur
»Verwirrte geben Verwirrung weiter«
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link: Mark Twain: Die Schrecken der deutschen Sprache
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link zur Startseite von: Glanz&Elend
Auszüge:
(aus ZEIT Campus 22. März 2021, Von Lena Schega GENERATION Y)
Was diese Pandemie und vor allem die letzten drei Monate für junge Menschen wie mich bedeutet, lässt sich am besten in Geräuschen ausdrücken: pff, ahhhhh, mrrrrrr sind Geräusche, die meine Freunde und ich machen, wenn jemand mal wieder von Corona anfängt.
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Generell wünsche ich mir mehr Transparenz und Ehrlichkeit von der Regierung, auch im Umgang mit frustrierenden Wahrheiten.
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In der Isolation hat einer meiner Freunde angefangen, wie besessen Videospiele zu spielen. Ein anderer begann, regelmäßig zu trinken, um die Langeweile zu überbrücken. Manche arbeiten sich Stück für Stück durch Netflix und schauen eine Serie nach der nächsten. Andere verbringen Stunden auf YouTube oder TikTok.
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Ein Verwandter von mir versucht, die Leere mit Recherchen zum Thema Corona zu füllen. Er schickt regelmäßig E-Mails an die gesamte Familie, um alle über seine angeblichen Erkenntnisse zu informieren. In seiner Freizeit übersetzt er englische Forschungsblätter und ist fest davon überzeugt, dass unsere Gesellschaft Teil einer Verschwörung ist, welche er "Das große Rad" nennt. Was genau das ist, konnte er uns per E-Mail nicht mitteilen, da er Angst hatte, es sei nicht sicher genug.
Es schockiert mich, dass jemand mit so viel Verstand die falschen Schlüsse zieht und sich den wildesten Querdenker-Theorien hingibt. Ist es die Monotonie, die Menschen dazu treibt, verzweifelt nach Antworten zu suchen, und sich zur Not selbst eine passende zurechtzubasteln?
Wenn ich ehrlich bin, werde auch ich immer ungeduldiger. Mit jedem
weiteren Lockdown und jeder neuen Richtlinie fühlt es sich so an, als ob
wir weiter auf ungewisse Zeit vertröstet werden. Dabei kann sich
mittlerweile fast niemand von meinen Freunden mehr eine Welt vorstellen,
in der dieses Virus nicht existiert.
...
Wenn ich keinen Bock auf Hoffnung habe und einfach nur den Drang verspüre, die Augen zu verdrehen, stelle ich mir vor, wie eine Gesellschaft ohne Hoffnung aussehen würde. Zerrissen. Gelähmt.
Wir befinden uns inmitten einer Klimakrise, die globale Politik zeigt
erschreckende Bilder auf, überall gehen Menschen auf die Straße, um für
ihre Rechte zu demonstrieren. Bei all dem Chaos kann es schon mal
vorkommen, dass man sich als junger Mensch darin verloren fühlt.
Covid-19 hat die Schwächen aller Systeme, seien sie politisch,
ökonomisch oder sozial, mehr als deutlich gemacht. Das Virus hat dafür
gesorgt, dass wir Ungerechtigkeiten und Fürsorge sensibler wahrnehmen
als zuvor. Und es hat viele an den Rand ihrer Möglichkeiten geführt.
An einigen Tagen denke ich mir, dass es einfacher wäre, aufzuhören zu
planen, zu fühlen, sich zu sorgen. Aber das ist unmöglich. Daher
schnalle ich mich gut an und hoffe, die Achterbahnfahrt ohne Weiteres zu
überstehen.
hier der link zum Artikel auf ZEIT Online:
Gefühle im Lockdown Mein Corona-Kopf macht pff, ahhhhh, mrrrrr
ZEIT ONLINE
Anke Stelling "Klasse durchdringt alles"
Interview: Philipp Daum 15. Februar 2021, 11:36 Uhr
Auszug:
Stelling:
Ich kenne diese Sehnsucht nach einer gerechteren Welt ziemlich gut. Und ich habe sehr lange gebraucht, um zu begreifen, dass Deutschland eine Klassengesellschaft ist. Ich dachte: Ob ich es schaffe, hängt allein von mir ab. Inzwischen aber glaube ich, dass Klasse alles durchdringt. Dass der Kapitalismus die Welt in Gewinner und Verlierer unterteilt und die Menschen zu Opfern und Tätern macht. Dass der alte Brecht-Spruch tatsächlich stimmt: "Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich."
Anke Stelling: Klasse durchdringt alles
und:
Stelling: Geld ist für alle, die ich kenne, mit Scham verbunden. Die, die Geld haben, schämen sich. Und die, die keines haben, auch. Es wäre am besten, es gäbe keines, oder alle hätten genau gleich viel und auch genau den gleichen Umgang damit. Dann könnten wir aufhören, die Unterschiede zu verschleiern.
(der Artikel aus der Zeit ist leider inzwischen hinter der Bezahl Schranke verschwunden, aber ich habe ein anderes Interview mit Anke Stelling gefunden das ich auch sehr gut finde:
chrismon: "Ich spreche immer noch von Klassenunterschieden" )